Flöhe bei Hunden und Katzen

Erkennen, behandeln und erfolgreich vorbeugen

Flohbefall bei Hunden und Katzen – das ist ein echtes Dauerbrennerthema, das Tierärzte und Halter auf Trab hält. Dabei stellen sich Halterinnen und Halter immer wieder die gleichen Fragen: Ist meine Wohnung zu schmutzig? Kümmere ich mich nicht genügend um die Hygiene meiner Tiere? Woher kommen diese Plagegeister eigentlich? Und bin ich der Einzige, der Probleme mit Flöhen hat?

Aber keine Panik: Sie sind nicht der einzige Tierhalter, der mit Flöhen zu kämpfen hat. Und auch an Hygiene mangelt es nicht. Vor Flöhen ist kein Hund und keine Katze sicher. Umso wichtiger, dass Sie die Anzeichen möglichst früh erkennen, schnell eine effektive Behandlung einleiten und bestmöglich vorbeugen.

Erkennen, behandeln und erfolgreich vorbeugen

Flöhe bei Hunden und Katzen: Floh ist nicht gleich Floh

Floh ist nicht gleich Floh, denn mittlerweile kennen wir allein in Mitteleuropa rund 70 Arten von Flöhen. Angefangen vom Menschenfloh über den Rattenfloh bis zum Hühnerfloh ist alles dabei. Bei Hunden und Katzen tauchen jedoch meist nur zwei Vertreter auf, allem voran der sogenannte Katzenfloh (Ctenocephalides felis). Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, macht er sich sowohl über Katzen als auch über Hunde her. Etwas seltener aber immer noch weit verbreitet ist der Hundefloh (Ctenocephalides canis). Auch er kann neben Hunden auch Katzen befallen.

Schon Dinosaurier haben sich mit Flöhen herumgeärgert!

Flöhe gehören zu den ältesten Insekten, die unseren Planeten noch immer bevölkern. Aber hätten Sie gewusst, dass der älteste Nachweis lebendiger Flöhe rund 65 Millionen Jahre alt ist? Tatsächlich wurden in Bernsteineinschlüssen Exemplare gefunden, die den heutigen Floharten stark ähneln. Damit aber noch nicht genug. Chinesische Forscher fanden Urzeitflöhe, die es auf eine Größe von 2,5 Zentimetern gebracht haben. Damals waren also nicht nur die Dinosaurier groß, sondern auch deren Parasiten.

Symptome: An diesen Zeichen erkennen Sie einen Flohbefall

Flohbefall lässt sich im Gegensatz zu anderen Parasiten glücklicherweise auch ohne Tierarzt zuverlässig erkennen. Achten Sie bei Ihrem Hund bzw. Ihrer Katze dabei vor allem auf die folgenden Symptome:

  • Auffälliger Juckreiz: Hunde und Katzen kratzen sich auch ohne Flohbefall regelmäßig. Wird der Juckreiz jedoch auffällig, könnte es sich um ein Anzeichen für Flohbefall handeln. Dieser muss nicht ständig vorhanden, aber dennoch auffällig sein. Betroffen sind vor allem die Ohren, die Läufe sowie der Rutenansatz. Dort siedeln sich Flöhe mit Vorliebe an.
  • Kratzen und beißen: Um den Juckreiz zu lindern, kratzen sich die Tiere nicht nur, sondern versuchen auch, dem Jucken mit beißen und knabbern bei zu kommen.
  • Kahle Stellen: Je stärker der Flohbefall ist, desto häufiger und intensiver kratzt sich Ihr Tier. Dadurch entstehen mit der Zeit kahle Stellen im Fell.
  • Hautveränderungen: Durch das ständige Jucken leidet nicht nur das Fell, sondern auch die empfindliche Haut von Hund und Katze. In Sachen Hautveränderungen ist hier von einfachen Rötungen über blutige Wunden bis hin zu dicken (meist schorfigen) Verkrustungen aus Blut und Flohkot alles dabei. Auch diese Verkrustungen befinden sich vor allem am Rutenansatz, im Bereich des unteren Rückens sowie (bei schwerem Befall) auch im Nackenbereich.
  • Hotspots: Unter einem sogenannten Hotspot versteht man eine nässende Wunde, die sich das Tier durch regelmäßiges Kratzen und Beißen an den juckenden Stellen selbst zufügt. Vorsicht, diese Hotspots können sich leicht entzünden.

Flöhe sicher erkennen

Neben den körperlichen Symptomen können Sie Flöhe bei Ihren Tieren anhand des Flohkots, der Bissspuren, der Floheier sowie der Flöhe selbst erkennen. Vergleichsweise einfach zu erkennen sind Flöhe bei sehr starkem Befall. In diesem Fall können Sie die ca. zwei bis drei Millimeter großen Parasiten im Fell Ihrer Tiere krabbeln und sogar springen sehen.

Bevor es so weit ist, erkennen Sie den Befall jedoch bereits am starken Jucken. Ebenfalls leicht zu erkennen sind Flohstiche. Diese befinden sich meist in einer Reihe auf der Haut der Tiere. Hier spricht man von einer sogenannten Flohstraße. Die Stiche zeigen sich anhand von roten, juckenden Punkten. Meist befinden sich die Stiche an warmen Orten wie den Innenschenkeln oder dem Rutenansatz.

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Ein sehr einfacher Nachweis eines Flohbefalls gelingt über den Flohkot. Dabei handelt es sich um kleine schwarze Krümelchen, die sich im Fell und auf den Liegeplätzen der Tiere sammeln. Machen Sie einen einfachen Test, indem Sie ein Stück Küchenpapier anfeuchten und die Krümelchen darauf streuen. Reiben Sie darüber. Verfärbt sich das Tuch leicht rot, handelt es sich um einen Flohbefall. Das liegt daran, dass der Flohkot zu einem großen Teil aus unverdautem Blut besteht. Da beste Mittel, um Flöhe und Flohkot aus dem Fell zu bekommen, ist ein engmaschiger Flohkamm. Ein Nissenkamm (auch Läusekamm genannt) ist ebenfalls hilfreich.

Vorsicht vor Flohbissallergien!

In der Regel sind Flohbisse für Katzen und Hunde unangenehm, aber recht gut in den Griff zu bekommen. Schwieriger wird es bei Tieren, die eine Flohbissallergie haben. Solche Katzen und Hunde reagieren allergisch auf den Flohspeichel und entwickeln typische Allergiesymptome wie zusätzliche Rötungen und Entzündungen.

Behandlung: Welche Antiflohmittel gibt es?

Flöhe sind zwar lästig, aber bei Weitem nicht selten. Zunächst einmal sollten Sie ruhig bleiben, auch wenn es Sie selbst beim Gedanken an die Parasiten schon juckt. Für die meisten Tiere ist ein Flohbefall nicht gefährlich. Auch die Übertragung von Ihrem Haustier auf Sie ist unwahrscheinlicher als Sie denken – wenn auch nicht unmöglich. Sind Flöhe einmal erkannt, haben Sie zahlreiche Möglichkeiten, um den Parasiten den Garaus zu machen.

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  • Spot-On-Produkte: Klassische Spot-On-Produkte (Fluids) werden direkt auf die Haut von Hund oder Katze aufgeträufelt. In der Regel erfolgt die Applikation im Nackenbereich bzw. zwischen den Schulterblättern. Dadurch kann das Tier das Mittel während der Einwirkzeit nicht ablecken. Je nach Produkt zieht der Wirkstoff in das Unterhautfettgewebe ein und verteilt sich durch die Lymphbahnen im ganzen Körper. So tötet es jeglichen Floh, der mit dem Wirkstoff in Kontakt kommt. Achtung: Katzen-Spot-Ons dürfen meist nicht für Hunde eingesetzt werden. Gleiches gilt für Hunde-Spot-Ons bei Katzen. Lassen Sie sich am besten bei Ihrem Tierarzt über das in Ihrem konkreten Fall beste Spot-On informieren.
  • Floh-Spray: Sprays kommen bei der Behandlung von Flöhen in unterschiedlichen Varianten zum Einsatz. Einige Sprays richten sich aktiv gegen den Flohbefall, andere Sprays dagegen sollen vor einem erneuten Flohbefall schützen. Weitere Produkte wiederum stillen den Juckreiz, der mit dem Befall einhergeht.
  • Floh-Shampoo: Sowohl für Hunde als auch für Katzen gibt es Flohshampoos. Anders als Spot-Ons haben die Produkte jedoch eine deutlich kürzere Wirkungsdauer. Damit eignen sich die Shampoos nicht allein für eine Behandlung, zumal sie keinen vollständigen Schutz bieten.
  • Anti-Floh-Tabletten: Tabletten sind die immer beliebter werdende Alternative zu Spot-On-Präparaten. Die Kautabletten für Katzen und Hunde bieten teilweise für bis zu drei Monate Schutz vor einem erneuten Flohbefall. Der Vorteil liegt darin, dass die Wirkstoffe auf das Genaueste dosiert werden können. Zudem können die Tiere den Wirkstoff anders als bei einem Spot-On zum Beispiel durch einen Sprung ins Wasser nicht auswaschen. Anti-Floh-Tabletten lassen sich ideal unter das Tagesfutter mischen.
  • Flohhalsband: Flohhalsbänder sondern einen Wirkstoff ab, der den Flöhen den Garaus macht und sie fernhalten soll. Im Vergleich zu Spot-On-Präparaten zeichnen sich hochwertige Flohhalsbänder durch eine Schutzzeit von bis zu acht Monaten aus. Einige Modelle bieten sogar einen zusätzlichen Schutz gegen Zecken. Wichtig: Auf dem Markt befinden sich auch zahlreiche Flohhalsbänder, die über keinen abtötenden Wirkstoff verfügen. Diese sind oftmals mit einem Pflanzenstoff gespickt, der die Plagegeister fernhalten soll.
  • Umgebungsbehandlung: Ein Floh kann täglich mehr als ein Dutzend Eier legen. So entwickelt sich aus wenigen Flöhen schnell eine riesige Population aus adulten Flöhen, Larven und Eiern. Insgesamt leben allerdings nur fünf Prozent aller Flöhe auf Ihrem Tier. Die restlichen 95 Prozent befinden sich beispielsweise auf den Liegeplätzen Ihres Tieres. Um die Plage vollständig zu beseitigen und den erneuten Befall zu verhindern, müssen Sie auch die Umgebung mit einem für Haushaltsartikel geeigneten Floh-Spray behandeln. Dabei sollten Sie neben Decken und Kissen auch alle Liegeplätze Ihrer Tiere beachten.

Achtung vor versteckten Folgen!

Flöhe sind Überträger für den Bandwurm. Daher kann es passieren, dass sich Hunde und Katzen durch den Flohbefall gleichzeitig die sprichwörtliche Pest und Cholera gleichzeitig zuziehen. Teil der Behandlung ist daher häufig auch gleich eine Entwurmung


Prophylaxe: So beugen Sie Flöhen bei Hund und Katze vor

  • Matten, Kissen und Körbchen regelmäßig in der Waschmaschine bei mindestens 60 Grad waschen.
  • Nicht waschbares Spielzeug und Kuscheltiere alle zehn Tage in der Gefriertruhe schockfrosten.
  • Teppiche, Fußböden und Polstermöbel täglich absaugen.
  • Räume und Liegeplätze mit einem geeigneten Textilspray gegen Flöhe behandeln.
  • Behalten Sie Ihr Tier im Auge und achten Sie vermehrt auf Symptome.