Das Cushing-Syndrom bei Hunden – Symptome, Diagnostik und Behandlung

Das Cushing-Syndrom ist eine typische Erkrankung des Hundes, die eher ältere Tiere betrifft. Da die Symptome des Cushing-Syndroms denen des typischen Alterns bei Hunden ähneln, wird die Krankheit oft nicht untersucht und daher nicht erkannt. Herrchen und Frauchen gehen davon aus, dass ihr Hund nur altersbedingt schwächer wird, was ein Trugschluss sein könnte.

Allerdings können auch jüngere Hunde ab einem Alter von etwa vier Jahren betroffen sein. Für diese Hunde ist die Diagnose Cushing ein schwerer Schlag, da die Krankheit in den meisten Fällen nicht heilbar ist. Allerdings ist eine jahrelange Behandlung möglich, sodass der Hund weiterhin aktiv am Leben teilnehmen kann.

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Cushing-Syndrom durch Cortisolproduktion

Das Cushing-Syndrom bei Hunden ist eine Hormonstörung, bei der der Körper zu viel Cortisol produziert. Dieses Steroid ist wichtig, da es zu einem funktionierenden Immunsystem beiträgt. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel ist jedoch eine Krankheit und führt zu den entsprechenden Symptomen. Die übermäßige Produktion von Cortisol in der Nebennierenrinde kann folgende Ursachen haben:

  • Ein gutartiger Tumor im Gehirn, der falsche Signale an die Nebenniere sendet
  • Tumore in der Nebenniere selbst, die die Cortisolproduktion stören
  • Behandlung mit Steroiden bei anderen Erkrankungen
  • Chronischer Stress, der zu einer dauerhaften Hormonausschüttung führt
  • Diabetes mellitus, bei dem der Körper versucht, das fehlende Insulin mit Cortisol auszugleichen

Untersuchungen haben gezeigt, dass die genannten Ursachen deutlich häufiger bei älteren Hunden auftreten. Außerdem sind große Hunde öfter betroffen als kleine Hunde. Schließlich unterscheiden sich die Prävalenzraten zwischen verschiedenen Hunderassen. So erkranken beispielsweise Terrier deutlich häufiger am Cushing-Syndrom als Retriever oder Schäferhunde, wie die folgende Grafik zeigt.

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Datenquelle zur Grafik: Hall et al. (2019). Prevalence and clinical characteristics of dogs with hypercortisolism in primary care veterinary practices in Canada. Journal of the American Veterinary Medical Association, 255(4), 427-435].

Die Formen des Cushing-Syndroms

Es wird beim Cushing-Syndrom in drei Hauptkategorien unterschieden:

1. Pituitäres Cushing-Syndrom: Überproduktion durch falsche Signale im Hirn (etwa 85 Prozent der Fälle).

2. Nebennierenrinden-Cushing-Syndrom: Störungen an der Nebenniere selbst (etwa 15 Prozent der Fälle).

3. Iatrogenes Cushing-Syndrom: Langfristige Verabreichung von Steroiden als Medikation zur Behandlung anderer Krankheiten (seltene Fälle).

Die Symptome des Cushing-Syndroms

Das Cushing-Syndrom wird sich bei Ihrem Vierbeiner anhand sehr vieler Symptome äußern, wobei diese sich meist schleichend aufbauen und dann verschlimmern. Dies ist einer der Hauptgründe, warum bei älteren Tieren schlicht von einer Altersschwäche ausgegangen wird. Folgende Verhaltensmerkmale können für eine Cushing-Erkrankung sprechen:

  • Vermehrtes Trinken und Wasserlassen
  • Gesteigerter Appetit
  • Fettleibigkeit im Bauchbereich (Blähbauch)
  • Muskelschwäche und Abbau von Muskelmasse
  • Hautveränderungen und Haarausfall
  • Schwaches Immunsystem
  • Verhaltensänderungen wie Unruhe oder Reizbarkeit

Wie Sie feststellen können, handelt es sich bei den Symptomen um die typischen Alterserscheinungen, sodass es Ihnen und auch den Expert:innen in den Tierarztpraxen schwerfallen wird, als Ursache das Cushing-Syndrom zu vermuten.

Das Cushing-Syndrom in der Tierwelt

Nicht nur Hunde sind vom Cushing-Syndrom betroffen. Besonders häufig tritt die Krankheit bei Pferden auf. Studien zeigen, dass etwa 15 bis 30 Prozent der älteren Pferde über 15 Jahre am Cushing-Syndrom leiden.

Auch Katzen sind betroffen, allerdings eher selten, sodass keine genauen Schätzungen vorliegen. Cushing wurde zudem bei Rindern, Alpakas, Meerschweinchen und einigen Affenarten nachgewiesen.

Wann wird ein Tierarztbesuch nötig?

Gerade bei einem älteren Tier werden Sie sich sicherlich die Frage stellen, ob Ihr Hund ernsthaft erkrankt ist oder einfach nur die typischen Schwächen des Lebensalters aufweist. Es ist nicht einfach, eine passende Handlungsempfehlung zu geben, aber es kann hilfreich sein, die typischen Symptome des Cushing-Syndroms in unterschiedliche Grade einzuteilen.

Je nach Einschätzung Ihrerseits können Sie dann entsprechend dem Grad der Erkrankung handeln. Letztendlich muss in der tierärztlichen Praxis nicht immer das Cushing-Syndrom als Ursache festgestellt werden. Sie haben aber die Gewissheit, Ihrer Fellnase in einer schwierigen Phase geholfen zu haben.

Diagnostik des Cushing-Syndroms

In der tierärztlichen Praxis sollten der Tierärztin oder dem Tierarzt die festgestellten Symptome geschildert werden. Anschließend wird eine äußere Untersuchung durchgeführt, die sich vor allem auf den Bauchraum konzentriert. Sind keine anderen Krankheitsbilder erkennbar, können Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und der Nieren zur Diagnose des Cushing-Syndroms führen.

  • Grad 1: Der Hund zeigt leichte Verhaltensänderungen, hat vermehrten Harndrang und verliert Fell. Ansonsten sind keine Veränderungen erkennbar. Bei älteren Tieren ist dies wahrscheinlich eine normale Alterserscheinung. Bei jüngeren Hunden sollten Sie die Situation weiter beobachten.
  • Grad 2: Zusätzlich zu den Symptomen des ersten Grades zeigt der ältere Hund einen gesteigerten Appetit und ist häufiger krank. Beide Erscheinungen sind nicht klassisch mit dem Alter zu erklären. Bei jüngeren Hunden ist die Kombination der Symptome im Allgemeinen selten. In diesem Stadium können Sie über die Videosprechstunde von FirstVet einen ersten fachärztlichen Rat einholen oder weiter beobachten.
  • Grad 3: Sie erkennen bei Ihrem Hund einen deutlichen Haarausfall, Muskelschwund und einen ungewöhnlich aufgeblähten Bauch. Durst und Appetit sind stark erhöht? Dieser Zustand erfordert ein Handeln. Lassen Sie sich in der Videosprechstunde beraten oder gehen Sie direkt in die Tierarztpraxis.
  • Grad 4: Ihr Hund zeigt fast alle Symptome des Cushing-Syndroms. Zusätzlich ist er träge und nimmt kaum noch am Familienleben teil. Sie vermuten, dass Ihr Hund sogar Schmerzen hat? Dieser vierte Grad erfordert den sofortigen Besuch einer Tierarztpraxis. Ihr Hund benötigt dringend professionelle Hilfe!

Als PETPROTECT-Kunde profitieren Sie von allen Vorteilen der modernen Telemedizin. Dank unserer Zusammenarbeit mit FirstVet können Sie sich so jederzeit kostenlos einen fachärztlichen Rat einholen. Mit einer ersten Diagnose haben Sie mehr Sicherheit und können entsprechend der Handlungsempfehlung reagieren.

Die Videosprechstunde von FirstVet ist in allen Tierkrankenversicherungstarifen von PETPROTECT inbegriffen. Neben diesem Vorteil profitieren Sie von der Übernahme der Behandlungskosten, wenn der Arzt am Monitor das Aufsuchen einer Praxis empfiehlt. Sie gehen ohne Kostenrisiko in die Sprechstunde, denn PETPROTECT übernimmt die Untersuchungs- und Behandlungskosten je nach gewähltem Tarif.

Tierärztlicher Rat in der Videosprechstunde

In unseren modernen Zeiten hat auch die Medizin einen großen Schritt ins Internet gemacht, wovon die hilfsbedürftigen tierischen Patient:innen profitieren. Auf dem Bildschirm ist eine Tierärztin oder ein Tierarzt vor einer Kamera zu sehen. Den Expert:innen beschreiben Sie einfach die Symptome des Tieres oder zeigen ihnen das Tier auf Wunsch über die Kamera.

Über den Bildschirm wird so eine erste Diagnose gestellt, die zu weiteren Handlungsempfehlungen führt. Eine aufwendige Fahrt in die Praxis, die für das Tier zusätzlichen Stress bedeutet, lässt sich so unter Umständen vermeiden.

Behandlung des Cushing-Syndroms

Wie bereits erwähnt, ist das Cushing-Syndrom in den meisten Fällen nicht heilbar. Es gibt jedoch gute Behandlungsmöglichkeiten, die über Jahre erfolgreich sein können. Regelmäßige Besuche in der Tierarztpraxis begleiten den Hund jedoch für den Rest seines Lebens. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

  • Die Gabe von Medikamenten ist die Standardbehandlung. Tabletten helfen, die Cortisolproduktion auszugleichen und den Hormonspiegel auf ein normales Niveau zu bringen. Regelmäßige Blutuntersuchungen kontrollieren den Erfolg der Behandlung.
  • Ist die Nebenniere von einem Tumor befallen, erfolgt eine Operation. Nach der Entfernung des Tumors kann sich der Hund eventuell wieder vollständig erholen.
  • Wenn das Cushing-Syndrom durch die Verabreichung von Steroiden zur Behandlung einer anderen Erkrankung entstanden ist, kann eine Anpassung der Medikation helfen.

Die Ernährung am Cushing-Syndrom erkrankter Hunde

Wenn Ihr Hund am Cushing-Syndrom leidet, können Sie ihm mit einer speziellen Ernährung helfen. Das Futter sollte leicht verdaulich und leberschonend sein. Wenn Sie nicht genau wissen, welches Futter für Ihren Hund geeignet ist, lassen Sie sich in der Videosprechstunde oder in Ihrer Tierarztpraxis beraten.

Fazit: Das Cushing-Syndrom nicht mit dem Altern verwechseln!

Das Cushing-Syndrom ist eine Erkrankung, die bei Hunden mit den klassischen Alterserscheinungen einhergeht. Ursache ist jedoch eine erhöhte Cortisolproduktion, die aber behandelt werden kann. Betroffen sind vor allem ältere Tiere, wobei die Häufigkeit je nach Rasse variiert. Die Ursachen können in einer Fehlsteuerung des Gehirns oder in Tumoren der Nebennieren liegen.

Um das weitere Vorgehen zu bestimmen, hilft die Einteilung der Symptome des Hundes in unterschiedliche Grade. Eine empfehlenswerte Option ist die Videosprechstunde von FirstVet, die Kunden von PETPROTECT in allen Tierkrankenversicherungstarifen kostenlos in Anspruch nehmen können. Die Behandlung des Cushing-Syndroms erfolgt je nach Diagnose medikamentös oder operativ. Obwohl die Krankheit nicht heilbar ist, können die Symptome dadurch über Jahre gelindert werden.