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Bienen- oder Wespenstich beim Hund

Was muss ich beachten

Mit dem Sommer steht bald wieder die schönste Zeit des Jahres vor der Tür. Neben Grillwetter und lauschigen Abenden im Garten bringt der Sommer aber auch wieder die Gefahr von Bienen- und Wespenstichen mit sich. Die lästigen Zaungäste stechen aber nicht nur Herrchen und Frauchen, sondern machen auch vor neugierigen Vierbeinern nicht halt. Was also ist zu tun, wenn mein Hund von einer Wespe oder Biene gestochen wurde? Und wann muss ich zum Tierarzt?

Was muss ich beachten

Besondere Gefahrenquellen für Hunde

Hunde lieben es, in der freien Natur herumzutollen und im Boden zu graben. Gerade im Sommer besteht dabei ein erhöhtes Stichrisiko dadurch, dass Ihr Hund gräbt und dabei ein Erdwespennest findet oder sich auf den Eingang legt. Auch im hohen Klee befinden sich oftmals Bienen und Wespen, die sich durch die Anwesenheit des „Störenfrieds“ bedroht fühlen. Zu Begegnungen zwischen Vierbeinern kommt es aber auch am Futternapf, wo sich die Insekten gerne über Wasser und Nassfutter hermachen.

Viele Hunde schnappen zudem gerne nach den grellen Insekten. Letzteres ist besonders gefährlich, da ein Stich in der Rachenregion schnell lebensbedrohlich werden kann. Die wirksamste Prophylaxe ist daher, dass Sie Ihren Hund niemals aus den Augen lassen. Gerade in naturnahen Gärten tummeln sich Bienen und Wespen zuhauf.

Wie erkenne ich, dass mein Hund gestochen wurde?

Aufmerksame Hundehalter werden meist Zeuge des Stichs und können das Verhalten ihrer Vierbeiner damit sofort einordnen. Wenn Sie den Stich nicht beobachtet haben, können Sie diesen aber anhand einiger typischer Symptome erkennen. Meist ist die Pfote betroffen. Ihr Hund zeigt in diesem Fall ein sichtbares Hinken oder hebt die Pfote hoch.

Bedingt durch den Juckreiz knabbern oder lecken viele Hunde auch an der betroffenen Pfote. Häufig wird diese Symptomatik von Hundehaltern als kleine Verletzung der Pfote oder eingetretenes Steinchen fehlgedeutet. An der Pfote zeigt sich im Fall eines Stichs eine charakteristische Schwellung.

Wesentlich gefährlicher ist ein Stich im Bereich von Hals, Kopf und Rachen. Insbesondere wenn Ihr Hund im Maul gestochen wurde, kann es gefährlich werden. Meist zeigen Hunde aufgrund der Schwellung Symptome wie Würgen oder Röcheln. Sobald Atembeschwerden eintreten, ist es höchste Zeit einen Tierarzt aufzusuchen.

Einige Hunde reagieren allergisch auf Stiche

Manche Hunde reagieren allergisch auf einen Bienen- oder Wespenstich. Dieser sogenannte anaphylaktische Schock (Anaphylaxie) ist lebensbedrohlich. Folgende Symptome deuten auf einen Schockzustand hin:

  • Taumelnder Gang bis hin zum Zusammenbruch
  • Zittern (ähnlich wie Schüttelfrost)
  • Allgemein apathischer und geschwächter Eindruck
  • Blasse Schleimhäute (zunächst rosa dann weiß)
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Deutlich beschleunigter Herzschlag
  • Flache, schnelle Atmung
  • Atemnot
  • Kühle Pfoten, Ohren bzw. kühles Schwanzende
  • Bewusstlosigkeit

Wann muss ich bei einem Bienen- oder Wespenstich zum Tierarzt?

In den meisten Fällen bekommen Sie einen Stich mit ein paar Hausmitteln leicht selbst in den Griff. In den folgenden Situationen sollten Sie jedoch umgehend einen Tierarzt aufsuchen, da sich eine potenziell lebensbedrohliche Situation einstellen kann:

  • Die Schwellung an der Einstichstelle ist größer als 10 Zentimeter.
  • Schwellungen treten nicht nur an der Einstichstelle, sondern auch in anderen Körperbereichen auf.
  • Es treten zusätzliche Symptome wie Atemnot, Bewusstlosigkeit, Schwindel, Erbrechen etc. auf.
  • Ihr Hund hat bereits in der Vergangenheit einmal allergisch auf einen Stich reagiert.

So handeln Sie unmittelbar nach einem Stich richtig

Die erste Regel lautet: Bringen Sie Ihren Hund sofort aus dem Gefahrenbereich. Dort wo ein Insekt lauert, sind oftmals mehrere Tiere in der Nähe. Nehmen Sie Ihren Hund daher an die Leine oder holen Sie ihn ins Haus, während Sie sich um weitere Maßnahmen kümmern. Die Gefahr, dass Ihr Vierbeiner in der Zwischenzeit weitere Stiche erleidet, ist zu groß. Immerhin können Wespen gleich mehrfach zustechen oder Artgenossen zur Hilfe rufen. Erleidet Ihr Hund mehrere Stiche binnen kurzer Zeit, ist die Gefahr für eine allergische Reaktion besonders hoch.

Sobald Sie Ihren Hund aus dem Gefahrenbereich eskortiert haben, begutachten Sie die Einstichstelle. Ist eine Biene für den Stich verantwortlich, findet sich der Stachel meist noch in der Einstichstelle. Da ein Bienenstachel noch für weitere Zeit Gift absondert, müssen Sie diesen umgehend entfernen. Ein scharfkantiges Stück Plastik oder eine Kreditkarte ist dafür ideal.

Stiche von Bienen und Wespen gezielt behandeln

Die weiteren Schritte hängen davon ab, an welcher Stelle Ihr Hund gestochen wurde. Ist die Pfote oder ein anderes Körperteil abseits der Kopfregion betroffen, beginnen Sie mit Kühlmaßnahmen. Ideal ist ein Eispack aus dem Eisfach. Wickeln Sie dieses in ein Stück Stoff und umwickeln Sie damit die Pfote bzw. fixieren Sie es auf der Einstichstelle. Gut 15 Minuten reichen hier bereits aus, um eine deutliche Linderung von Schmerzen, Juckreiz und Schwellung zu verschaffen.

Alternativ halten Sie die Einstichstelle unter fließendes kaltes Wasser. Auch eine frisch angeschnittene Zwiebel kann den Schmerz lindern. Parallel können Sie versuchen, das Gift zu neutralisieren. Während Essig und Zitronensaft Wespengift effektiv neutralisieren, ist alkalisches Natron (Backsoda) ideal für die Neutralisation von Bienengift.

Was tun bei einem Stich im Rachenraum?

Wird Ihr Hund im Rachenraum gestochen, müssen Sie die Wespe sofort entfernen, falls sich diese noch im Rachen befindet. Auch hier ist das Kühlen essenziell, um das weitere Anschwellen zu verhindern. Da sich Stiche im Mund- und Rachenraum nicht mit Cool-Packs behandeln lassen, können Sie auch Speiseeis verabreichen. Zudem können Sie den Hals auch von außen kühlen. Sobald Symptome wie Atemnot oder Röcheln auftreten, sollten Sie dennoch unbedingt den Tierarzt aufsuchen.

Tipp:

Auch wenn Ihr Tier bisher noch nicht allergisch auf Insektenstiche reagiert hat, raten Experten dazu, etwas Diphenhydramin im Haustier-Erste-Hilfe-Set zu haben. Die genaue Auswahl und Dosierung des Präparats sollten Sie im Vorfeld mit Ihrem Tierarzt absprechen.

Erste Hilfe bei einem allergischen Schock

Bei einer heftigen allergischen Reaktion müssen Sie umgehend selbst Maßnahmen ergreifen. Beauftragen Sie derweil eine zweite Person mit der Alarmierung des Tierarztes.

  • Drehen und legen Sie Ihren Hund auf die rechte Seite.
  • Bringen Sie Kopf und Wirbelsäule in eine gerade Linie.
  • Ziehen Sie Vorder- und Hinterbeine auseinander.
  • Lagern Sie den hinteren Körperbereich hoch.

Ist Ihr Hund ohnmächtig, öffnen Sie das Maul und nehmen die Zunge aus dem Maul, sodass diese nicht verschluckt werden kann. Treten Atem- oder Herzstillstand ein, verfahren Sie, wie Sie es in ihrem Erste-Hilfe-Kurs gelernt haben, mit der Herz-Druck-Massage und der Mund-zu-Nasebeatmung weiter.

Bienen- und Wespenstichen vorbeugen

Am besten ist es natürlich, wenn Ihr Hund gar nicht erst von Bienen oder Wespen gestochen wird. Das lässt sich insbesondere im Sommer zwar nicht ganz verhindern, mit einigen Kniffen können Sie das Risiko aber deutlich senken.

  • Statten Sie Ihren Garten mit umweltverträglichen Insektenfallen aus. Ideal sind Gefäße mit Bier oder Zuckerwasser.
  • Mit Gewürznelken gespickte Zitrusfrüchte halten Wespen und Bienen ebenso effektiv fern wie Lavendel oder Minze.
  • Lassen Sie das Nass- und Trockenfutter nicht zu lange draußen stehen oder verlegen Sie den Futterplatz generell nach drinnen.
  • Untersuchen Sie Ihren Garten regelmäßig auf Nester von Wespen und Erdwespen.
  • Lenken Sie Ihren Hund beim Spazierengehen ab, sodass er gar nicht erst auf die Idee kommt, Insekten zu jagen.
  • Unterbinden Sie das Schnappen nach Insekten unmittelbar mit einem deutlichen Kommando.
  • Lassen Sie Ihren Hund keine Snacks aus der Luft fangen. Hier ist das Risiko besonders groß, dass Ihr Hund eine Wespe oder Biene mitschluckt.