Katzen impfen lassen: Die wichtigsten Impfungen für Ihre Katze

Für uns Menschen ist das Impfen gegen gefährliche Infektionskrankheiten selbstverständlich. Schon im Kindesalter erhalten wir unseren Schutz gegen Keuchhusten, Masern und Co. Auch bei unseren Haustieren sind Impfungen wichtig. Das gilt nicht nur für die Gesundheit der Stubentiger, sondern auch für den Geldbeutel.

Immerhin kann die Behandlung schwerwiegender Infektionskrankheiten insbesondere ohne Tierkrankenversicherung ein enormes Loch in die Haushaltskasse reißen. Nichtsdestotrotz sind nicht alle Impfungen für jede Katze sinnvoll. Was also sind die wichtigsten Impfungen für Katzen? Wann werden Sie benötigt? Und wie sieht ein exemplarischer Impfplan aus?

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Warum Sie Ihre Katze impfen lassen sollten

Um eines klarzustellen: Für Katzen besteht in Deutschland keine Impfflicht. Das gilt zumindest im Inland. Wenn Sie Ihre Katze jedoch mit in den Auslandsurlaub nehmen möchten, sieht das Ganze schon wieder anders aus. Je nach Land gelten unterschiedliche Impfregelungen. So ist etwa die Impfung gegen Tollwut bei einem Auslandsaufenthalt Pflicht.

Auslandsreisen sind aber bei Weitem nicht das einzige Argument pro Impfung. Nehmen wir einmal ein einfaches Beispiel: Erkrankt Ihre Katze durch einen bakteriellen Erreger, lässt sich die Erkrankung durch Antibiotika effektiv behandeln. Handelt es sich jedoch um Viren bzw. eine viral ausgelöste Erkrankung, schützt nur eine Impfung effektiv. Ebenso wie bei Hunden empfehlen Tiermediziner aus diesem Grund Standardimpfungen als Grundimmunisierung.

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Welche Impfungen in diese Kategorie fallen, hängt davon ab, ob es sich um einen Freigänger oder eine reine Wohnungskatze handelt. Gerade für Freigängerkatzen ist eine Impfung aus zweierlei Gründen besonders wichtig: Auf der einen Seite steht der Gesundheitsschutz der eigenen Katze. Auf der anderen Seite der Schutz der Katzenpopulation. Schließlich trägt jede geimpfte Katze dazu bei, die Verbreitung von Krankheiten zu verringern.

Grundimmunisierung – Die Grundimpfungen für Katzen

Tollwut: Die Impfung gegen die Tollwut ist bei Reisen ins Ausland Pflicht und muss dementsprechend im EU-Heimtierausweis eingetragen sein. Die Impfung gegen die Erkrankung darf bei der Einreise nicht weniger als 21 Tage zurückliegen.

Die Erstimpfung gegen Tollwut ist ab der 12. Lebenswoche möglich. Die Zweitimpfung zur vollständigen Immunisierung erfolgt ca. drei bis vier Wochen nach der Erstimpfung. Je nach Immunstatus und Angabe des Impfstoffherstellers ist alle ein bis drei Jahre eine Auffrischung notwendig.

Tierärzte raten aus gutem Grund bei allen Katzen zu einer Tollwutimpfung: Besteht nur der geringste Verdacht einer Tollwutinfektion, ist keine Behandlung möglich. Die Erkrankung verläuft ausnahmslos tödlich. Um diesen Verlauf zu vermeiden und die Ansteckung von Menschen und Tieren zu verhindern, muss eine Katze sowohl im Verdachtsfall als auch bei bestätigter Infektion eingeschläfert werden.

Katzenschnupfen: Der Katzenschnupfen (auch: Rhinotracheitis) ist eine extrem ansteckende Virusinfektion, die vom Felinen Herpesvirus 1 und dem Felinen Calicivirus ausgelöst wird. Infolge der Infektion entwickelt die Katze schnupfenartige Symptome wie eitrigen Ausfluss aus Nase und Augen.

Hinzu kommen Entzündungen im Bereich des Mauls, hohes Fieber sowie Futterverweigerung. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung wird auch die Atmung der infizierten Samtpfote immer stärker beeinträchtigt. Gerade bei Jungtieren führt eine Infektion in vielen Fällen zu schweren, unheilbaren Folgeschäden. Diese beeinflussen nicht nur die Lebensqualität und Lebenserwartung der Katze, sondern führen im Verlauf des Katzenlebens zu erhöhter Krankheitsanfälligkeit sowie Gesundheitskosten.

Da sich Herpesviren dauerhaft im Körper der Katzen einnisten, ist eine Schutzimpfung besonders wichtig. Erstmals durchgeführt werden kann sie zwischen der 6. und 8. Lebenswoche. Die Auffrischung erfolgt drei bis vier Wochen später. Eine weitere Auffrischung erfolgt nach einem Jahr sowie danach alle drei Jahre.

Katzenseuche: Die sogenannte Katzenseuche (auch: Panleukopenie) ist eine Erkrankung, die via Schmierinfektion übertragen wird. In der Regel erfolgt die Infektion über Kot von Tier zu Tier. Aber auch verschmutze Gegenstände, Spielzeuge oder Kleidungsstücke können als Überträger fungieren.

Das aggressive Virus greift in erster Linie sich stark vermehrende Zellen des Knochenmarks, des Lymphsystems sowie des Darms an. Diese Zellen werden dabei zerstört. Eine Therapie ist zwar möglich aber enorm kostspielig. Darüber hinaus ist eine Heilung nur in den wenigsten Fällen möglich. Die Impfung dagegen bietet gegen die Katzenseuche beinahe einen 100-prozentigen Schutz.

Ebenso wie beim Katzenschnupfen ist die Impfung ab der 6. bis 8. Lebenswoche möglich. Die Auffrischung erfolgt ebenso drei bis vier Wochen sowie ein Jahr später. Nach der vollständigen Immunisierung muss die Impfung gegen Katzenseuche alle drei Jahre aufgefrischt werden.

Zusatzimpfungen – Ihr Sinn hängt vom Einzelfall ab

Abseits der Grundimmunisierung durch die Basisimpfungen existiert eine ganze Reihe weiterer Impfungen. Ob diese Impfungen sinnvoll sind, hängt von den Lebensumständen und individuellen Risikofaktoren ab. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Tierarzt beraten. Grundsätzlich gilt beim Impfen von Katzen die Grundregel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Dermatophytose: Diese Hautkrankheit gehört zu den harmloseren Infektionskrankheiten bei Katzen. Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion, die zu über 90 Prozent vom Bakterium Microsporum canis verursacht wird. Sie tritt vor allem bei schlechten Haltungsbedingungen zum Beispiel in Tierheimen auf.

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP): Hinter der Felinen Infektiösen Peritonitis steckt das feline Coronavirus. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mit dem felinen Coronavirus harmlos und verursacht bei Katzen meist nur Durchfall. In etwa fünf Prozent aller Fälle bricht jedoch die Feline Infektiöse Peritonitis aus.

Der Erkrankung verursacht eine Bauchfellentzündung und verläuft immer tödlich. Bei kerngesunden Katzen sind die Chancen allerdings äußerst gering, dass die FIP ausbricht. Eine Impfung kann daher für chronisch kranke sowie für ältere Tiere sinnvoll sein.

Chlamydophila felis: Chlamydien werden entweder direkt per Tröpfcheninfektion von Katze zu Katze oder per Schmierinfektion übertragen. Die Erkrankung führt zu Fieber, Schnupfen und teils schweren Augenentzündungen. In vielen Fällen tritt die Erkrankung gemeinsam mit dem Katzenschnupfen auf. Problematisch an der Infektion mit Chlamydien ist, dass die Antibiotikatherapie sehr aufwendig ist.

Eine ab der 8. Lebenswoche mögliche Impfung kann die Erkrankung nicht gänzlich verhindern. Allerdings mildert sie die Symptome. Wie die meisten anderen Impfungen muss auch die Chlamydien-Impfung jährlich aufgefrischt werden. Für Katzenzuchten, Tierheime sowie den Aufenthalt in Tierpensionen wird diese Impfung empfohlen.

Felines Leukämievirus (FeLV): Die auch als Katzenleukämie oder Leukose bekannte Erkrankung ist nicht heilbar und daher bei Katzenhaltern gefürchtet. Grundsätzlich sind Freigängerkatzen und Katzen aus Mehrkatzenhaushalten einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt. Eine Ansteckung erfolgt von Katze zu Katze über Kratzwunden sowie andere Arten den engen Kontakts.

Die ab der 16. Lebenswoche mögliche Impfung schützt vor einer fortschreitenden Infektion. Die Zweitimpfung steht in der 20. Lebenswoche an. Eine Auffrischung erfolgt nach einem Jahr sowie anschließend alle drei Jahre. Ab dem vollendeten 8. Lebensjahr ist keine zwingende Auffrischung mehr nötig. Ältere Tiere haben zu dieser Zeit bereits eine Altersresistenz aufgebaut und verfügen über ein nur noch geringes Infektionsrisiko.

Impfempfehlung: Das Impfschema für Ihre Katze

Die Impfung für jede Katze ist eine individuelle Angelegenheit, die Sie mit Ihrem Tierarzt absprechen sollten. Bei Katzen, die nie Kontakt zu anderen Tieren haben, sind einige Impfungen optional. Während beispielsweise bei Freigängern eine Tollwutimpfung unbedingt durchgeführt werden sollte, ist diese bei Wohnungskatzen optional.

Die meisten deutschen Tierärzte verfolgen ein ähnliches Impfschema wie das folgende. In der Regel handelt es sich bei den einzelnen Impfterminen um Kombinationsimpfungen. Damit bekommt der pelzige Impfling lediglich eine einzige Spritze statt mehrerer.

  • 8.-9. Lebenswoche: Katzenseuche, Katzenschnupfen
  • 12. Lebenswoche: Tollwut
  • 16. Lebenswoche: Feliner Leukämie-Virus (FeLV), Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)
  • 19. Lebenswoche: Feliner Leukämie-Virus (FeLV), Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)
  • Alle 1-3 Jahre: Auffrischen aller Impfungen

Hinweis: Das Datum der Auffrischung hängt nicht nur vom Impfstoff und den Herstellerangaben ab. Alternativ ist es auch möglich, einen Bluttest auf Abwehrstoffe (Titer-Test) durchzuführen. Frei nach dem Motto „nur dann impfen, wenn nötig“ ist das Nachimpfen nur dann nötig, wenn der Titer-Status zu gering ist.

Alte Katzen impfen: Lohnt sich das überhaupt noch?

Das Impfen ist vor allem bei Jungkatzen ein Thema, um diese gesundheitlich bestmöglich auf das Leben vorzubereiten. Aus diesem Grund fragen sich gerade Halter von älteren Stubentigern, ob Impfungen auch in höherem Katzenalter noch sinnvoll sind. Dabei sind sich alle Tierärzte zumindest in einem Punkt einig: Eine Grundimmunisierung ist für Katzen jeden Alters sinnvoll. Immerhin kann so mancher Stubentiger die 20-Jahre-Marke ankratzen.

Gerade bei Freigängern ist eine gute Grundimmunisierung auch in fortgeschrittenem Alter besonders wichtig. Einzelne Impfungen dagegen sind bei älteren Tieren nicht mehr nötig, da sie über ihr Leben hinweg bereits eine natürliche Immunität aufgebaut haben, die das Erkrankungsrisiko minimiert. Auch der Abstand zwischen den Auffrischungen kann bei einigen Impfstoffen deutlich erhöht werden. Diese Maßnahmen sollten Sie im Einzelfall immer mit dem Tierarzt besprechen.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Impfung

Damit eine Katze überhaupt geimpft werden kann, muss sie gesund sein. Das betrifft auch die Freiheit von Parasiten wie Flöhen und Würmern, da die Impfung das Immunsystem ansonsten zu stark strapaziert. Idealerweise findet die letzte Entwurmung zwei Wochen vor dem Impftermin statt. Wird dagegen in einen Wurmbefall hinein geimpft, kann das Immunsystem der Katze im schlimmsten Fall keinen ausreichenden Immunschutz aufbauen. Damit wäre die Impfung dann im wahrsten Sinne des Wortes „für die Katz“.

Impfen – ja oder nein?

Die letzte Entscheidung über das Impfen bleibt grundsätzlich dem Katzenhalter überlassen. Eine Impfflicht gibt es schließlich nicht. Rein rational betrachtet ist zumindest eine an das individuelle Risiko angepasste Grundimmunisierung immer empfehlenswert. Das gilt sowohl im Hinblick auf das Wohlbefinden der Samtpfoten als auch zur Entlastung des Geldbeutels. Denn so manche Krankheit kann zu jährlichen Gesundheitskosten im vierstelligen Bereich führen.

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